Interview mit Anna Slama
4 Fragen an die Grazer Gemeinderätin

Was hat
dich dazu bewogen, Grüne Politik zu machen?
Ich war noch nie jemand, die die Dinge einfach hinnimmt. Wenn etwas nicht
passt, möchte ich aktiv an der Problemlösung arbeiten. Die Grünen sind eine
Partei, bei der die Menschen von Anfang an mitreden können. Das war mir sehr
wichtig. Dazu kommen die queer-feministischen, sozialen und ökologischen
Grundwerte der Grünen.
Was sind
aus deiner Sicht die größten Herausforderungen, mit denen die Jugend heute
konfrontiert ist und wie unterstützt du junge Menschen in Graz?
Viele junge Menschen haben das Gefühl, dass der Lebensstandard, den ihre Eltern
hatten, für sie unerreichbar ist. Dazu kommen ständige globale Krisen und das
Gefühl, von der Politik nicht gehört zu werden. Ich versuche, eine Anlaufstelle
für Jugendliche zu sein, um diese Probleme gemeinsam anzugehen – denn meist
wissen junge Menschen selbst am besten, was ihnen hilft.
Wie
motivierst du junge Menschen und besonders Frauen, sich politisch zu
engagieren?
Das Wichtigste ist Solidarität und Unterstützung, auch über Parteigrenzen
hinweg. Gegen Sexismus müssen Politikerinnen zusammenhalten. Mein Ziel ist es,
dass es für junge Frauen einfacher wird, als es für mich war. Dafür ist es
manchmal notwendig, anzuecken und für sich einzustehen. Ich bin außerdem Teil
des Girls do Politics-Mentoringprogramms, bei dem ich jungen Frauen
Starthilfe in die Politik gebe.
Was ist
deine persönliche Vision für Graz in den kommenden Jahren?
Graz muss
Chancen bieten – mit vielfältigen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten,
leistbarem Wohnraum, einer zukunftsorientierten Stadtentwicklung und echter
Mobilität für alle, auch für jene ohne Führerschein. Insbesondere Kinder
sollten sicher mit dem Rad oder zu Fuß in der Stadt unterwegs sein können. Mit
der wachsenden Bevölkerung müssen auch die Möglichkeiten wachsen.