Gemeindefinanzen von Straß

Seit unserem Einzug in den Gemeinderat 2020 weisen wir darauf hin, dass das Gemeindevermögen seit Jahren kontinuierlich abnimmt und der Haushalt nur durch einen buchhalterischen Trick als ausgeglichen dargestellt wird. In Zahlen ausgedrückt: Seit der Eröffnungsbilanz 2020 ist das Vermögen in nur vier Jahren von 49 Millionen auf 42 Millionen gesunken. Das sind 7 Millionen Euro weniger.
Der Voranschlag 2025 setzt diesen Trend fort, bei einem aktuellen Schuldenstand von bereits 16 Millionen Euro. Wir sind uns bewusst, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen derzeit alles andere als einfach sind und wollen die laufenden Anstrengungen zur Haushaltssanierung keinesfalls schmälern.
Dennoch ist in diesem Zusammenhang festzuhalten, dass unter anderem die großzügige Aufnahme von Krediten in den vergangenen Jahren und deren Veranlagung in nicht nachhaltige Projekte sowie Investitionen in Hochrisikogeschäfte, die sich nun in Tilgungen und Zinsbelastungen niederschlagen,
einen nicht unwesentlichen Anteil an der derzeitigen Finanzsituation haben.
Dem nicht genug, kommen noch nicht nachvollziehbare Vorschreibungen der Steiermärkischen Landesregierung in der Höhe von knapp 3 Millionen Euro bei den Umlagen für Sozialausgaben hinzu. Besonders fragwürdig ist, dass nur der von der Gemeinde zu leistende Betrag angeführt wird. Eine nachvollziehbare Darstellung, wie es zu dieser enormen Steigerung kommt, wird nicht vorgelegt.
Unter diesen Umständen wird nicht nur der finanzielle Handlungsspielraum der Gemeinde stark eingeschränkt, sondern auch jeder Versuch einer seriösen und voraus- schauenden Planung konterkariert.
Gerade aus den angegebenen Gründen vertreten wir die Ansicht, dass es in diesen schwierigen Zeiten einen umso verantwortungsvolleren und effizienten Umgang mit den verfügbaren Ressourcen bedarf, um die Gemeinde nachthaltig zu entwickeln und die Lebensqualität der Bürger:innen zu erhalten und zu verbessern.